Bi-Wiring und Bi-Amping "generell"

Für diese Anschlußtechnik der Lautsprecherboxen an den Verstärker ist eine Doppelanschlußklemme notwendig. Diese Anschlußklemme ist so konstruiert, daß die zwei "Plus"- sowie die zwei "Minus"-Klemmen im Normalfall mit einer Metallschiene verbunden, also parallel geschaltet sind. Ein Anschlußklemmenpaar führt zum Baßteil und das andere zum restlichen Teil der Frequenzweichenschaltung.

Werden die beiden Metallschienen also nicht entfernt, ist die Anschlußart vollkommen identisch mit der herkömmlichen Methode. Es spielt in diesem Fall natürlich auch keine Rolle, welches der beiden Anschlußklemmenpaare benutzt wird. Wenn die Metallschienen jedoch entfernt werden, so besteht die Möglichkeit, den Baßzweig und den gesamten Mittel-Hochtonbereich separat anzusteuern.

1. Bi-Wiring

Vom Verstärkerausgang führen pro Kanal zwei Leitungen zur Doppelklemme, die Leitung für den Baßzweig (meist mit einem großen Drahtquerschnitt von 2,5 mm² – 4 mm²) und die Leitung für den Mittel-Hochtonzweig. Im Baßbereich steht somit auch bei extrem hohen Leistungen ein ausreichender Kabelquerschnitt zur Verfügung, so daß Spannungsabfälle auf den Zuleitungen drastisch reduziert werden und zudem keinerlei Einfluß auf den Mittel- und Hochtonbereich ausgeübt wird.

2. Bi-Amping

Hier sind zunächst einmal zwei Stereo-Endstufen nötig, die eingangsseitig parallel geschaltet sind und von einem Stereovorverstärker angesteuert werden. Je eine Stereoendstufe steuert über die beiden oberen bzw. unteren Anschlußklemmenpaare den Baßbereich bzw. den Mittel-Hochtonbereich separat an. Es ist somit möglich, den Baßpegel – unabhängig vom Mittel-Hochtonbereich – der Raumakustik und dem persönlichen Geschmack anzupassen.

Eine klangliche Verbesserung durch die Bi-Wiring-Anschlußtechnik hängt von zu vielen Faktoren ab, um generell bewertet werden zu können. Beim Bi-Amping jedoch haben diejenigen, die den Aufwand nicht scheuen, ein Lautsprechersystem, das sich mit Aktivanlagen vergleichen läßt.